Unternehmensnachfolge meistern - Tipps für alle Probleme VII

 Friedel Mies
 29.11.2022

Bei allen Nachfolgekonstellationen gilt: die Emotionen werden unterschätzt.

Gerade bei einer familieninternen Nachfolge dreht sich alles um die wichtigsten Dinge im Leben – Familie, Unternehmen, Beziehungen – was maximale Spannung verursachen kann. Im schlimmsten Fall kann eine fehlgeschlagene Nachfolge Familien für immer auseinander reißen.

Weniger dramatisch, aber noch immer ärgerlich: Durch ungebremste Emotionen verlängert sich der Nachfolgeprozess beträchtlich. Eine professionelle Beratung und Begleitung kann das verhindern. Sie sollte so selbstverständlich sein, wie das Hinzuziehen eines Steuerberaters/in.

Bei der Nachfolge werden in der Vorbereitungszeit häufig erst die Sach-Aspekte berücksichtigt, weil die Beteiligten darüber einfacher sprechen können, als über ihre Gefühle, Hoffnungen, Erwartungen und Wünsche. Die bleiben “in der Schublade”, verschwinden aber nicht. 

Es geht also erstmal um Organisation und Aufgaben, erste rechtliche und finanzielle Fragen und viel um den beruflichen Alltag. Auf den wichtigen Faktor Emotionen haben sich die Teilnehmer/innen meist überhaupt nicht vorbereitet. Auch, weil sie darauf vertrauen, dass die Familie das schon schaffen wird. Wenn dann der Prozess richtig beginnt, in dem zwangsläufig diskutiert und verhandelt wird und die Familienebene sich mit der beruflichen und geschäftlichen Ebene vermischt, geht es plötzlich zur Sache. 

Annahmen, die nicht ausgesprochen wurden, aber mit Erwartungen verbunden sind, führen zu Enttäuschungen und Ärger, wenn die Erwartungen nicht erfüllt wurden.
Ein klassisches Beispiel ist der Fall, dass die Nachfolger/in nicht wissen, dass sie den Betrieb kaufen müssen, weil darüber nicht gesprochen wurde. Sie hatten die Annahme, dass sie das Unternehmen erben. Wenn aber die Eltern nahezu ihr gesamtes Geld ins Unternehmen gesteckt haben und es zur Finanzierung des Ruhestands benötigen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als gewisse Forderungen zu stellen. So sehen sich die Nachfolger/innen sprichwörtlich aus heiterem Himmel mit der Situation konfrontiert, einen oft nicht unbeträchtlichen Kredit aufnehmen zu müssen. In diesen Situationen braucht es Vermittlung, weil hier Annahmen und Erwartungen durch Nicht-Kommunikation auf beiden Seiten enttäuscht wurden. 

Auch die ungewisse Zukunftsplanung und der “Schritt ins Nichts” sind für den scheidenden Inhaber/in eine große emotionale Belastung, die häufig blockiert, dass er den Betrieb tatsächlich an einen Nachfolger/in übergeben kann. Wird diesen Emotionen Raum gegeben und kann der Inhaber/in darüber mit dem Nachfolger/in , Familie und Freunden sprechen, sind Alternativen für die Jahre nach der Betriebsführung für ihn einfacher zu finden und der Ablöseprozess wird möglich. 

Fortsetzung folgt:

Danke fürs Lesen und wir helfen Ihnen gerne bei Ihrer Betriebsnachfolgesuche!

Ihr/Euer Problemlöser für Ihre betrieblichen Aufgaben
Vertrieb und Beratung
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