Lasst uns doch Klartext reden

 Friedel Mies
 1.2.2013

Wir Menschen des 21. Jahrhunderts sind schon interessante Geschöpfe: Die Informationsgesellschaft deckt uns mit einer unglaublichen Flut von Botschaften zu. Werbung ist überall und rund um die Uhr. Auf Facebook und Co. sowie in allen gedruckten und elektronischen Medien werden wir mit Meinungen, Ansichten und Thesen bombardiert, überall werden wir mit Musik und Wortsendungen berieselt.

Aber es zeigt sich mit einer kritischen Haltung schon auf den zweiten Blick, dass wir es zum großen Teil mit Wortgetöse und Worthülsen und dem Transport von heißer Luft und Phrasendrescherei zu tun haben. Meist wollen uns die Verfasser dieses Sprachmülls, für die auch viel Geld ausgegeben wird, beeindrucken oder auf sich aufmerksam machen.

Klopfen wir die Botschaften auf ihren Gehalt ab, bleibt meist nicht viel übrig.

Gefährlicher ist es wenn wir mit solchen Sprüchen beinflusst werden sollen. Dies ist durchaus legitim sofern wir es als Versuch verstehen uns die Augen zu öffnen oder mit wichtigen Informationen unser Verhalten in die richtige (aber was ist schon richtig?) oder eine für uns vorteilhafte Richtung zu lenken. Leider sind aber auch hier viele Botschaften nicht im Klartext geschrieben.

Sie vernebeln die Tatsachen, spielen sie herunter oder stehen nicht ehrlich dazu. Geht es um Werbung, gelten diese Aussagen ebenso. Werbung hat ehrlich, offen und nicht irreführend zu sein, wenn sie den Gesetzen des Marktes gehorchen will.

Vor 4 Jahren, als wir 65 Jahre alt wurden, haben wir uns vorgenommen noch mal Klartext zu reden „wie uns der Schnabel gewachsen ist“. Lange genug hatten auch wir „drum herum geredet“ und nicht immer kamen auf der Kundenseite die von uns gegebenen „Sprüche“ an. Und siehe da, es geht sehr gut mit der klaren Sprache. Der Gegenüber weiß was gemeint ist, Gespräche sind netter und offener. Und vor allem dauern nicht mehr so lange vor lauter“ Selbstbeweihräucherung“ beider Seiten.

Gespräche am Telefon oder im Büro machen wieder wesentlich mehr Spaß.